Wissen ist Macht – mit diesem Schlagwort schreitet die heutige Gesellschaft in die Zukunft. Das Wissen wird dabei als ein Produkt empfunden. Es wird mit Wissen gehandelt, Wissen wird produziert und gespeichert. Die Wissensgesellschaft in den wir heute leben, schätzt Wissen genauso hoch wie übliche Ressourcen wie Erdöl oder Atomkraft. In Anbetracht der letzten Abhörskandale kann man sagen, dass Wissen an Bedeutung auf verschiedenen Ebenen des Menschenlebens gewonnen hat – von Individuum bis zum Staat.
Was ist es eigentlich, „das Wissen“, und was heißt es etwas zu wissen? Sind die Bücher in eigener Bibliothek oder die Daten die im Internet gespeichert sind schon das gesuchte Wissen? Weißt man mehr, wenn jemand ein Duden zuhause stehen hat? Unsere erste Intention sagt eindeutig, dass es nicht das ist, was wir unter Wissen verstehen würden. Es sind alles Daten oder Informationen, aber um ein Wissen daraus zu produzieren brauchen wir noch ein Glied – den Mensch. Menschen produzieren Wissen mit Hilfe von Informationen die auf verschiedene Weise von Menschen verarbeitet und wiedergegeben werden. Um über „das Wissen“ reden zu können und um zu verstehen was es überhaupt ist, muss man die Korrelation Mensch-Wissen genau betrachten und untersuchen.
Unsere Erfahrung sagt uns, dass man mit Wissen wie mit einen realen Gegenstand umgehen kann: gestalten, handeln, weitergeben, speichern. Es bietet sich an, auch realitätsbezogene Systeme und Strategien zu benutzen um diesen Phänomen zu erklären und zu erforschen. Uns interessiert dabei die Fragestellung bezüglich Non-Profit, Public Sector und die klassische Philosophie, die sich schon seit mehr als 2000 Jahren damit beschäftigt, über Wissen nachzudenken und Erkenntnisse darüber zu gewinnen. Gesammeltes und erschaffenes Gedankengut kann man aber schwer mit der Realität verknüpfen, es bietet eher einen allgemeinen Überblick über das gesamte Feld. Die große Komplexität entstandener Theorien erschwert die praktische Verwendung erheblich und diese können lediglich als Hilfsmittel benutzt werden.
Wissensmanagement entstand erst im wirtschaftlichen Sektor, und stellte die Verwaltung von Wissen als einer nutzbare Ressource in einem Unternehmen sicher. Wissensmanagement biete praxisbezogene Antworten und Strategien, die das Wissen rein pragmatisch betrachten um der Profitmaximierung Vorschub zu leisten. Non-Profit und Public Sector liegen Abseits der Wirtschaft, haben jedoch den gleichen Bedarf an Wissensstrukturierung und Untersuchung, da diese Sektoren stark an Wissen gebunden sind. Die Konzepte die für Wirtschaft erfunden wurden funktionieren teilweise auch hier einwandfrei.
Da es sich um ein großes wissenschaftliches Gebiet handelt, werden wir nur für uns relevante Fragen untersuchen, die dann in der Praxis Arbeit auftreten können. Was ist Wissen? Wie erlangt man Wissen und wie wird wissen produziert? Wie können wir Wissen klassifizieren? Welche Rolle spielt dabei die Kommunikation zwischen Menschen? All das werden wir gemeinsam klären und – vielleicht – an Wissen gewinnen.